Leeres E-Auto mit vollem E-Auto aufladen? Das geht jetzt mit einem neuen Kabel

Leeres E-Auto mit vollem E-Auto aufladen? Das geht jetzt mit einem neuen Kabel

Wenn auf längeren Fahrten die Restreichweite mal knapp wird, können E-Autofahrer sich in Zukunft Hilfe bei anderen E-Autofahrern holen: Der Anbieter Rheidon Tech bringt ein Ladekabel mit Vehicle-to-Vehicle-Ladefunktion auf den europäischen Markt.

Bidirektionales Laden soll die Elektromobilität grundlegend verändern: E-Fahrzeuge sollen in Zukunft auch als Strom-Zwischenspeicher und Lastausgleich für die Stromnetze fungieren können, wenn denn einst die regulatorischen Hürden aus dem Weg geräumt sind. Bis zuletzt beschränkten sich die bidirektionalen Ladefähigkeiten von E-Autos wie Volkswagens ID.-Modellen mit 77-kWh-Batterie vorrangig auf sogenannte V2L-Funktionen: Beim Vehicle-to-Load-Konzept wird die Energie aus dem Antriebsakku genutzt, um damit elektrische Verbraucher zu versorgen – das ist beispielsweise beim Camping oder für strombetriebene Arbeitsgeräte durchaus nützlich.

Ebenfalls nützlich, in Europa aber bisher nicht verfügbar: sogenanntes V2V-Laden, also Vehicle-to-Vehicle oder  von Fahrzeug-zu-Fahrzeug. Der Elektroautobauer Lucid bietet in den USA mit RangeXchange bereits seit vergangenem Jahr eine entsprechende Funktion für seine Fahrzeuge – nun will der Anbieter Rheidon Tech ein V2V-Ladegerät auch nach Europa bringen.

Strom mit anderen E-Autofahrern teilen: V2V-Lader machen es möglich

Mit seinem neuen „Powersharing-Set“ will Rheidon ein Ladegerät zum Stromteilen auf den Markt bringen, das sowohl über V2L- als auch V2V-Ladefähigkeiten verfügt. Damit können zwei Elektroautos also untereinander Strom tauschen, etwa wenn eines von beiden mit leerem Akku liegengeblieben ist.

Laut dem Anbieter handelt es sich um den ersten V2L-/V2V-Lader für Privatnutzer in Europa. Die Ladeleistung, die das Ladegerät erzielt, ist dabei vergleichsweise hoch: Mit bis zu 7,2 kW soll man rund 15 bis 20 Kilometer Reichweite in einer halben Stunde nachladen können – in den allermeisten Fällen also mehr als genug, um bis zur nächsten Ladestation oder zumindest bis zur nächsten Ladesäule zu kommen. Das Set kommt mit Typ-2-Stecker sowie mit einer Steckdosenleiste mit drei 230-V-Steckdosen, die die meisten Haushaltsgeräte mit Strom versorgen können. Rheidon verweist darauf, dass die tatsächliche Ladeleistung abhängig vom jeweils verbauten On-Board-Ladegerät der verwendeten Fahrzeuge ist.

Dank Dreifach-Steckerleiste kann das Powersharing-Set auch zahlreiche andere Elektrogeräte mit Strom versorgen.

Das Powersharing-Set soll ab Mitte November in den Verkauf gehen, Rheidon gibt den Preis mit 499 Euro an. Das V2V-Ladegerät soll dann über die Hersteller-Website und via Amazon erhältlich sein. EFAHRER-Chefredakteur Sepp Reitberger hätte sich sicherlich über einen früheren Marktstart gefreut: Er ist im vergangenen Jahr beim Test des BYD Atto 3 erstmals in der EFAHRER-Geschichte ohne Strom liegengeblieben und hätte den V2V-Lader gut gebrauchen können.

Nachrichtenquelle:

https://efahrer.chip.de/news/leeres-e-auto-mit-vollem-e-auto-aufladen-das-geht-jetzt-mit-einem-neuen-kabel_1023116

 
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